das kind im manne

Ich hatte gestern die Ehre, mich auf dem Werksgelände eines großen Produzenten von Flugzeugen aufhalten zu dürfen. Ja, genau dessen, der gerade diesen überdimensionierten Vogel baut, dem noch niemand verraten hat, dass er eigentlich gar nicht fliegen kann.

Nun, jedenfalls fiel mir auf, dass dort überwiegend Männer rumliefen, denen man deutlich ansehen konnte, dass sie schon als kleine Jungs Flugzeuge bauen wollten.

Denn – seien wir doch mal ehrlich – eigentlich muss der Job des Flugzeugkonstrukteurs doch schrecklich dröge sein: Verfahrensanweisungen, Prozessdefinitionen, Qualitätssicherungsvorschriften und noch viel mehr so furchtbar geregelte Abläufe, die (zum Glück!) sicherstellen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Deutsche Ingenieurstugenden eben. Auf diesem Werksgelände empfand ich aber durchaus eine Atmosphäre von Begeisterung und der Liebe zum Produkt. Vermutlich könnte man (ich!) das Arbeiten in einer so großen Struktur mit derart geregelten Abläufen sonst gar nicht ertragen (es sei denn, man verfügte über die notwendige Beamtenmentalität).

Ich muss gestehen, dass ich bei der Besprechung gestern häufig aus dem Fenster schaute, denn ab und zu fuhr mal ein nagelneues Flugzeug vorbei. Der dicke Vogel leider nicht. Aber einen landenden schneeweißen Beluga habe ich gesehen.

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Texterin, Redakteurin, Bloggerin. Liefert Konzept, Text und Redaktion für Web, Werbung und Corporate Publishing. Bloggt hier übers Leben und Texten und dort übers Reisen: rumreiserei
1 Antwort
  1. T.M. sagte:

    Flugzeuge sind immer interessant, Frau Müller. Ich könnte stundenlang
    auf si einer Terasse stehen und das Geschehen auf dem Rollfeld
    beobachten. Aber gut, ich bin mit Flugzeugen aufgewachsen …

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